Formative Evaluation des Kita-Projekts „Mutausbruch“

Logo des Projekts Mutausbruch

Durch die Bundesrahmenempfehlung zum Präventionsgesetz erlangt die Gesundheitsförderung in Lebenswelten einen hohen Stellenwert. Damit nimmt auch die Bedeutung von gesundheitsförderlichem Erleben und Verhalten im Setting Kindertagesstätten zu. Der Settingansatz zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen und Leben von Kindern zu gestalten. Verletzendes Verhalten von Fachkräften in Kindertagesstätten ist bislang ein Tabuthema. Es fehlen Konzepte und erprobte Ansätze zur Förderung gelingender Fachkraft-Kind-Interaktion im Setting Kindertagesstätten.

Vor diesem Hintergrund finanziert der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) das Projekt „Mutausbruch – füreinander stark machen“, welches die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) koordiniert. Zweck der formativen Evaluation ist es, die Entwicklung und Umsetzung des Projekts zu verbessern und zu untersuchen, welche Veränderungen auf den Ebenen von Kindertagesstätten, Fachkräften, Kindern und Eltern angestoßen werden.


Mutausbruch ist als Modellprojekt zur gewaltpräventiven Organisationsentwicklung in Kindertagesstätten angelegt und besteht aus vier inhaltlichen Modulen:

  • Das Modul 1 „Organisationsentwicklung in den Kindertageseinrichtungen“ stellt die Klammer für den gesamten Prozess dar. In diesem Modul werden auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme zusammen mit den Teams für die jeweilige Kita Ziele formuliert, Maßnahmen abgeleitet und der gesamte Prozess begleitet.
  • Modul 2 „Teambegleitung/Supervision“ begleitet und unterstützt den Organisationsentwicklungsprozess parallel zu Modul 1 mit bedarfsgerechten Angeboten, die von dem Coaching von Leitungspersonen über moderierte Teamsitzungen bis zur Durchführung von Supervisionen reichen.
  • Das Modul 3 führt die Fortbildungsreihe „M.O.V.E. – Mut, Offenheit, Verantwortung und Entwicklung“ durch, die sich an alle Fachkräfte in den Kitas richtet. Fachkräfte sollen für verletzendes Verhalten durch Fachkräfte sensibilisiert, über Kinderrechte informiert und in ihrer professionellen Handlungskompetenz gestärkt werden.
  • Mit „TRAUT EUCH! Kinderkoffer gegen Gewalt in der Kita“ richtet sich Modul 4 direkt an Kinder, die durch partizipative Prozesse und spielerisch in ihren Kompetenzen gestärkt werden sollen. Ziel ist es, Kinder altersgerecht darin zu unterstützen, sich für die eigenen und die Rechte anderer und gegen verletzendes Verhalten einzusetzen.

Die vier Module werden von Wissenschaftler*innen der Evangelischen Hochschule Freiburg, der Stiftung Universität Hildesheim, der Hochschule Fulda und der Europäischen Fachhochschule Rhein/Erft GmbH entwickelt und erprobt. Die Evaluation begleitet die Umsetzung des Modellprojekts auf der Ebene des Zusammenwirkens der Module und in der Koordination durch die BAG. Hierzu nimmt das Evaluationsteam an den Projekttreffen teil und führt Workshops mit allen Modulteams und dem Team der BAG durch. Die Projektumsetzung auf der Ebene der Kindertagesstätten wird durch eine Online-Befragung aller teilnehmenden Kindertagesstätten zu zwei Zeitpunkten und durch Fallstudien in zwölf ausgewählten Einrichtungen erfasst. In den Fallstudien werden die Perspektiven der Leitungen, der Kita-Teams, der Kinder, ihrer Eltern, der Träger sowie weiterer relevanter Partner*innen im Sozialraum einbezogen.

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