Evaluation ist ein wichtiges Instrument des strategischen und operativen Managements in Stiftungen.

Dies war Thema des 6. Treffens des Gesprächskreises Stiftungsmanagement, das am 11. Februar 2005 in der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart stattfand.

Referent war Dr. Wolfgang Beywl, Univation.

Evaluation nimmt im Konzert der Steuerungsinstrumentarien (Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Controlling und Monitoring) [vgl. hierzu Die fünf Qualitätsdimensionen von W. Beywl] gerade in Stiftungen eine besondere Funktion ein. 

Sie vermag es, in den inhaltlichen Kernfeldern des Stiftungshandelns systematische Beschreibungen und Bewertungen durchzuführen. Dies sind z.B. Kunst, Musik und Kultur; Erziehung, Bildung, Jugendhilfe; Wohlfahrtspflege und Soziales; Gesundheitspflege, Altenhilfe; Völkerverständigung; Umwelthilfe; geistes-, sozial- & naturwissenschaftlicher Forschung. Evaluation verfügt über Werkzeuge, das schwer Fassbare in diesen Handlungsfeldern gültig zu beschreiben und zu messen, und schliesslich glaubwürdige Bewertungen durchzuführen.

Viele der großen Stiftungen in Deutschland beginnen, Evaluation als Regelbestandteil ihrer Arbeit, sei es in eigenen oder in geförderten Projekten einzusetzen. So haben die Bertelsmann- und die Robert-Bosch-Stiftung in jüngerer Vergangenheit Evaluationssysteme entwickelt und steuern mit deren Hilfe ihr operatives Handeln bzw. ihre Förderpolitik.

Dabei besteht insgesamt - etwa im Vergleich zu Stiftungen in den USA oder in der Schweiz - noch erhebliches Entwicklungspotential. Stiftungen können Evaluation gezielt ausbauen, dabei auch Vorbildfunktion für andere öffentliche oder private Organisationen übernehmen. Dabei kann Evaluation - passend im Stiftungsaufbau verortet - das Lernen in der Organisation und deren Wissensmanagement nachhaltig unterstützten. Auch in die Planung und Umsetzung geförderter Projekte kann Evaluation - z.B. als Outcome-Measurement oder als Selbstevaluation - mit Gewinn eingeführt werden. Dazu bedarf es Hilfestellungen in Form von Handbüchern, Checklisten und Evaluationsberatung. Evaluation zählt zunehmend auch zum Kompetenzprofil von Mitarbeitenden in Stiftungen, das durch geeignete Aus- und Weiterbildungen in Evaluation aufgebaut werden kann.

Anregungen finden Sie in den folgenden Publikationen sowie weiteren unter Fachveröffentlichungen.

Evaluation in der Stiftungspraxis - Handreichungen und Beispiele
Beilage (Rote Seiten) zu Stiftung & Sponsoring 2/2002

Geld verschenken will gelernt sein
Aus der Financial Times vom 16.11.2003 von Stefan Küper
Der Mangel an Erfolgskontrolle führt dazu, dass viele Stiftungen häufig ihre Finanzmittel verschwenden. Unternehmerisches Denken ist das Credo, das Missmanagement verhindern soll.

Nachfragen zum Bereich Evaluation in Stiftungen richten Sie bitte an Berthold Schobert.